Der Eingang zum Peloponnes – Antike Stätten, heilende Quellen und idyllische Küsten
Der Peloponnes – Eine Reise durch Geschichte, Kultur und Natur
Der Eingang zum Peloponnes – Antike Stätten, heilende Quellen und idyllische Küsten
Die Halbinsel Peloponnes, durch den Isthmus von Korinth mit dem Festland verbunden, beeindruckt mit einer außergewöhnlichen Vielfalt an Landschaften.
Noch bevor man die Halbinsel vollständig erreicht, verbindet sich die Region Korinthia mit einem Teil des Festlands. Kurz vor der Autobahn, die den Isthmus überquert, führt eine Straße rechter Hand zum berühmten Heil- und Badeort Loutraki. Bekannt für seine heilenden Quellen, die landesweit als Trinkwasser in Flaschen erhältlich sind, zieht Loutraki nicht nur Erholungssuchende, sondern auch Badegäste an, die die Strände des Golfs von Korinth genießen möchten. Weiter nördlich, an der äußeren Landzunge von Kap Ireon, liegen die Überreste eines Hera-Heiligtums – ein erster Vorgeschmack auf die antiken Stätten, die der Peloponnes zu bieten hat.
Nach Überquerung des Isthmus breitet sich die lebhafte Handels- und Hafenstadt Korinth aus. Wer jedoch die moderne Stadt hinter sich lässt und die antike Ausgrabungsstätte von Alt-Korinth am Fuße des kegelförmigen Felsens Akrokorinth besucht, wird von den Überresten der einstigen Handelsmetropole beeindruckt sein. Die hellenistisch-römische Stadt beeindruckt mit ihrer großen Agora, die als Marktplatz und Versammlungsort diente. Umgeben von Läden, Verwaltungsgebäuden, kleinen Tempelanlagen, Quellen, Säulen und Hallen lassen die Überreste erahnen, wie das Leben dort einst war. Besonders imposant sind die sieben dorischen Säulen des Apollon-Tempels, die heute noch in den Himmel ragen und als Wahrzeichen der antiken Stätte gelten.
Schaut man auf den Akrokorinth, erkennt man die Silhouette einer Befestigungsanlage. Ursprünglich befand sich dort ein Tempel der Göttin Aphrodite, doch während der Herrschaft von Byzantinern, Venezianern, Franken und Türken wurde die Anlage immer wieder erneuert und erweitert. Der Aufstieg auf den 575 Meter hohen Berg lohnt sich: Vom Gipfel erstreckt sich ein weitläufiges Burgareal auf einer grünen Wiesenlandschaft, von wo aus ein spektakuläres Panorama über die umliegenden Berge, die fruchtbare Ebene und den Golf von Korinth sichtbar ist.
Folgt man der Straße südwestlich von Alt-Korinth, führt sie durch eine malerische Weinbauregion mit dem Zentrum in der kleinen Stadt Nemea. Heute bekannt für ihre hervorragenden Weine, hatte das antike Nemea auch in früheren Zeiten eine große Bedeutung. Neben Olympia, Delphi und Isthmia war es ein Austragungsort der Panhellenischen Spiele. In der antiken Stätte, wo zu Ehren des Zeus ein Tempel errichtet wurde, fanden alle zwei Jahre die Nemeischen Spiele statt.
Wenige Kilometer nach der Überquerung des Kanals von Korinth stößt man in der Nähe des kleinen Dorfs Kiravrissi am Saronischen Golf auf die fundamentalen Überreste des Poseidon-Heiligtums von Isthmia. Auch hier wurden alle zwei Jahre bedeutende Wettkämpfe und Pferderennen, die Isthmischen Spiele, zu Ehren Poseidons ausgetragen.
Eine landschaftlich reizvolle Route führt westlich von Nemea über das Killini-Gebirge (auch Ziragebirge genannt) zu kleinen Bergdörfern wie Stymphalia mit dem nahegelegenen Stymphalischen See, Kastania und Trikala. Schließlich gelangt man wieder hinunter an den Golf von Korinth. Entlang der Küste reihen sich in einer fruchtbaren, grünen Landschaft malerische Dörfer und Städte – bis hin zum idyllischen Fischerort Korfos am Saronischen Golf. Diese Region bietet zahlreiche Gelegenheiten, Sonne, Strand und Meer zu genießen oder in einer der charmanten Tavernen zu verweilen.
Achaia – Von den Küsten des Golfs von Korinth zur mystischen Bergwelt
Beherrscht von rauen Gebirgsmassiven und einem langen, fruchtbaren Küstenstreifen erstreckt sich die Region Achaia im Nordwesten des Peloponnes. Umgeben von den Regionen Korinthia im Osten, Elis im Westen und Arkadien im Süden ist Achaia mit seinem internationalen Hafen von Patras für viele Besucher das Tor zum Peloponnes.
Patras, die größte Stadt der Region, wird oft lediglich als Ankunfts- oder Abfahrtsort für Fähren genutzt und daher als Durchgangsstation betrachtet. Dabei hat diese lebendige Stadt mit ihrem bedeutenden Hafen einen ganz besonderen Charme. Nach der Befreiung von den Türken im Jahr 1828 wurde Patras in die Unterstadt (Kato Poli) und die Oberstadt (Epano Poli) neu aufgebaut. Die schachbrettartig angelegte Unterstadt, die vom Hafen aus zu sehen ist, beeindruckt mit ihren lebendigen Cafés, grünen Platias und bemerkenswerten Gebäuden wie dem neoklassizistischen Theater und der Schutzheiligenkirche Agios Andreas. Die Straßen führen bergauf in die Oberstadt, deren enge Gassen und traditioneller Altstadtcharakter eine andere Seite von Patras zeigen. Über steile Treppen gelangt man zur Burg von Patras, die einst von Byzantinern, Franken und Türken genutzt wurde. Von hier bietet sich ein fantastischer Ausblick über die Stadt bis zum Golf von Patras.
Nur wenige Kilometer von Patras entfernt liegt das kleine Fischerdorf Rio, das an der engsten Stelle des Golfs von Korinth liegt. Das gegenüberliegende Hafenörtchen Andirrio ist von Rio aus mit täglichen Fähren zu erreichen und verbindet Zentralgriechenland mit dem Peloponnes. In der Antike befanden sich in beiden Orten Poseidon-Heiligtümer, während heute noch Festungsmauern aus der venezianischen Herrschaft um 1400 zu sehen sind.

Rio Antirio bridge
Die Küstenstraße entlang des Golfs von Korinth bietet traumhafte Ausblicke. Umgeben von fruchtbarem Grün reihen sich malerische Dörfer mit sonnigen Buchten aneinander – von Arahovitika über das Hafenstädtchen Égio bis nach Arkata und weiter bis nach Korinth.
So lieblich die Küstenlandschaft erscheint, so rau und wild präsentiert sich die Bergwelt von Achaia. Die drei großen Gebirgsmassive Panachaiko, Erimanthos und Aroania (auch Helmos genannt) dominieren die Region. Diese Berge sind nicht nur landschaftlich beeindruckend, sondern auch von mystischem Reiz. Geheimnisvoll und romantisch führen die Wege durch steile Schluchten und einsame Täler, in denen die Stille eine besondere Lebendigkeit schafft.
Entlang der Straße von Patras finden sich ursprüngliche Dörfer wie Halandritsa, Kataraktis, Kalanistra, Leontio, Mihas, Kato Vlasia und Flambouro. Diese Orte verkörpern eine Beschaulichkeit, in der die Zeit stillzustehen scheint. Folgt man der Hauptstraße, erreicht man das geschichtsträchtige Städtchen Kalavryta, das auf 750 Metern Höhe am Fuße des Aroania-Gebirges liegt. Kalavryta blickt auf eine bewegte Geschichte zurück: Von der antiken Stadt Kynaitha, deren Ruinen heute noch Zeugnis ablegen, bis zur fränkischen Herrschaft. Besonders schmerzlich ist jedoch 13. Dezember 1943, als deutsche Soldaten das Dorf heimsuchten und ein Massaker anrichteten. Ein Denkmal mit einem großen weißen Kreuz erinnert auf einem Hügel außerhalb der Stadt an diese schreckliche Tat.
In Kalavryta liegt auch das bedeutende Kloster Agia Lavra, das im Jahr 961 von Athos-Mönchen gegründet wurde. Am 25. März 1821 begann hier der Freiheitskampf gegen die türkische Herrschaft unter dem Motto „Freiheit oder Tod“. Heute zählt das Kloster mit seinem Museum zu den wichtigsten Gedenkstätten Griechenlands.
Kalavryta ist außerdem der Endpunkt einer romantischen Fahrt mit der Zahnradbahn, die von der Küste bei Diakofto durch die wilde Vouraikos-Schlucht hinaufführt. Vorbei an dichten Wäldern und steilen Felswänden bietet die Fahrt immer wieder atemberaubende Ausblicke. Unterwegs hält die Bahn auch in der Nähe des Klosters Mega Spileon. Dieses eindrucksvolle, achtstöckige Kloster wurde von Mönchen in eine Felswand gebaut und ist nur über einen kurzen Wanderweg erreichbar.
In der malerischen Bergwelt um Kalavryta, mit ihren dichten Wäldern, tiefen Schluchten und den schneebedeckten Gipfeln des Aroania-Massivs, liegen zahlreiche kleine Dörfer mit individuellen Besonderheiten. Nicht weit vom Dorf Kastria, entlang der Straße zum Kloster Agia Lavra, befinden sich die faszinierenden Höhlen der Seen – eine 2 Kilometer lange Tropfsteinhöhle mit kleinen, zauberhaft wirkenden Seen.
Im Helmos-Gebirge, einem beliebten Skigebiet östlich von Kalavryta, verbirgt sich tief in einer Schlucht der sagenumwobene Wasserfall des Styx. Einer 200 Meter hohen Felswand entspringend, galt dieser Wasserfall in der griechischen Mythologie als Fluss der Unterwelt.
Arkadien – Eine Region der unberührten Schönheit zwischen Bergen, Tälern und antiken Stätten
Geprägt von einer rauen, zugleich aber romantischen Gebirgslandschaft, liegt mitten im Herzen des Peloponnes die Region Arkadien. Noch heute wird durch Poesie das Bild einer unberührten Hirtenlandschaft wachgehalten. Zwischen mächtigen Bergen und tief eingeschnittenen Tälern liegen einsame Dörfer und Klöster, die eine ruhige Besinnlichkeit ausstrahlen.
Doch Arkadien ist nicht nur eine Gebirgsregion – sie bietet auch ein malerisches Küstengebiet. Umgeben von allen anderen Regionen öffnet sie sich ausschließlich zum Argolischen Golf im Osten. Arkadien hat viele Sehenswürdigkeiten zu bieten, sei es in landschaftlicher Hinsicht oder durch antike Stätten, Klöster, Kirchen und traditionelle Dörfer.
Von der Autobahn bei Korinth kommend, führt die Straße nach Tripoli, der Hauptstadt Arkadiens und gleichzeitig dem wichtigsten Verkehrsknotenpunkt des Peloponnes. Die Stadt liegt in einer fruchtbaren Hochebene und ist das landwirtschaftliche Zentrum der Region. Viele Besucher des Peloponnes umfahren Tripoli, doch ein Abstecher lohnt sich, besonders, um das interessante Museum zu besuchen, das zahlreiche Fundstücke aus den antiken Stätten Arkadiens beherbergt.
Die meisten antiken Stätten Arkadiens befinden sich in der Ebene rund um Tripoli. Südöstlich der Stadt liegt die Ausgrabungsstätte Tegea, die für das prächtige Heiligtum der Athena Alea bekannt ist. Dieser Tempel aus Marmor wurde von dem berühmten Bildhauer Skopas erbaut und galt einst als einer der schönsten auf dem Peloponnes.
Folgt man der Hauptstraße südwestlich von Tripoli, erreicht man weitere antike Stätten wie die Ruinen von Asea und Megalopoli. Am nordwestlichen Rand von Megalopoli befinden sich die Überreste der antiken Stadt, darunter ein beeindruckendes Theater, das Platz für bis zu 20.000 Zuschauer bot – eines der größten Griechenlands. Weiter westlich, nahe dem Dorf Lykosoura, finden sich die Überreste einer der ältesten Städte Arkadiens, die für das Heiligtum der Despoina, Göttin der Unterwelt, und der Demeter, Göttin der Fruchtbarkeit, bekannt war.
Eine nördliche Abzweigung von Megalopoli führt nach Andritsena und weiter ins Bergdorf Karitena, das von einer hoch thronenden fränkischen Burg überragt wird. Umgeben von der Gebirgslandschaft Arkadiens und dem idyllischen Alpheios-Tal erinnert es an die vielbesungene Hirtenidylle. Aufgrund ihrer strategischen Lage wurde die Burg von Byzantinern, Venezianern und Türken genutzt und spielte zuletzt im Freiheitskampf von 1821 unter Theodoros Kolokotronis eine wichtige Rolle.
Eine Straße führt von Tripoli nordwärts ins tannenbewaldete Bergland von Arkadien in Richtung Pyrgos. Am östlichen Rand der arkadischen Ebene liegt die antike Stadt Mantinea, die für ihre großen Schlachten bekannt ist. Heute sind nur noch die Grundmauern zu erkennen.
Zurück auf der Hauptstraße erreicht man das bis zu 1980 Meter hohe Menalo-Gebirge, ein beliebtes Wander- und Skigebiet. Umgeben von Tannen- und Fichtenwäldern und einem erfrischenden Klima liegen idyllische Bergdörfer, die ihre Ursprünglichkeit bewahrt haben. Das kleine Dorf Levidi lädt mit seiner malerischen Platia zu einer Rast ein. Nicht weit entfernt findet sich die antike Stadt Orchomenos.
Die Hauptstraße führt weiter über Vlacherna zum auf 1060 Metern gelegenen Ausflugsort Vitina. Trotz der Abgeschiedenheit ist Vitina lebhaft, mit kleinen Geschäften und Souvenirläden, die traditionelle Holzkunst anbieten. Trotz des touristischen Angebots hat das Dorf seinen urtümlichen Charakter bewahrt.
Nicht weit von Vitina entfernt lohnt ein Abstecher zum landschaftlich reizvoll gelegenen Nonnenkloster von Kernitsa. Am Ende einer Fahrt durch eine grünbewaldete Schlucht erhebt sich das beeindruckende Kloster Moni Kimissis Theotokou. Auch die hochgelegenen Bergdörfer Magouliana und Valtessiniko, über 1000 Meter gelegen, haben ihren ganz eigenen Charme. Hier lebt man im Einklang mit der Natur und der Tradition der arkadischen Berge.
Folgt man der Straße weiter, gelangt man nach Karkalou, wo eine Abzweigung ins Loussios-Tal führt. Alternativ führt die Hauptstraße geradewegs durch das Dorf Langadia, dessen Herrenhäuser mit ihren ziegelroten Dächern malerisch an den Berghängen kleben.
Das Loussios-Tal selbst beherbergt die Bergdörfer Dimitsana und Stemnitsa, die an den Hängen einer großartigen Landschaft liegen. Während der osmanischen Herrschaft galten diese Dörfer als schwer zugänglich und blieben weitgehend unberührt. Das im Flusstal des Loussios gelegene alte Philosophenkloster überlebte die Eroberungen unbeschadet. Es war ein Zentrum der Geisteswissenschaften und lieferte wichtige Impulse für den Widerstand gegen die Osmanen.
In der eindrucksvollen Schlucht des Loussios liegt auch das Kloster Aimialon, während talabwärts bei Stemnitsa das Kloster Timios Prodromos, Johannes dem Täufer geweiht, an einer serpentinenreichen Straße erreicht werden kann.
Auch das majestätische Parnon-Gebirge im Osten Arkadiens, mit seinen steilen Felswänden und tiefen Schluchten, lädt zu Entdeckungen ein. Hier liegt nahe dem Dorf Kastri das Kloster Prodromos, das spektakulär an einer Felswand über dem Tanos-Tal klebt. Das nahegelegene Kloster Malevi in Agios Petros ist ein bekannter Wallfahrtsort. Als eines der schönsten Klöster des Peloponnes gilt jedoch das Kloster Moni Sotiros Loukous, das auf dem Weg von Tripoli zur Küste bei Astros liegt. Mit seinen weißen Gebäuden und dem blühenden Garten strahlt es eine besondere Schönheit aus.
Die Küstenstraße Arkadiens, die sich zwischen dem Meer und den steilen Hängen des Parnon-Gebirges windet, ist ebenso eindrucksvoll. In der fruchtbaren Ebene bei der Kleinstadt Astros liegt der Küstenort Paralia Astros, umgeben von Zitrusgärten. Das Dorf besticht mit seinen langen Kiesstränden und einer mittelalterlichen Burg.
Südlich der Küste finden sich einsame, idyllische Buchten mit türkisfarbenem Wasser sowie charmante Fischerorte wie Paralia Tirou, Livadi, Sabatiki und der Hafenort Plaka mit seinem Nachbarort Poulithra. Die Tavernen, die direkt am Meer liegen, laden dazu ein, den Blick über die Fischerboote und das Spiel der Wellen schweifen zu lassen.
Zur Region gehört die weltbekannte antike Stätte Olympia, Schauplatz der antiken Olympischen Spiele. Eingebettet in eine kiefernbewaldete Hügellandschaft zieht dieser Ort Jahr für Jahr Menschen aus aller Welt an. Auf den Pfaden dieser faszinierenden Kultstätte zu wandeln, lässt den Geist einer sagenumwobenen Epoche lebendig werden.
Seit prähistorischer Zeit galt Olympia als Austragungsort von Wettkämpfen, die ursprünglich zu Ehren von König Pelops stattfanden, dessen Grab im Heiligen Bezirk der Altis lag. Nach ihm erhielt der Peloponnes seinen Namen. Mit der Ankunft dorischer Stämme wandelte sich der Kult, und die Verehrung des Zeus begann. Die Olympischen Spiele wurden ihm gewidmet, und die erste Aufzeichnung datiert aus dem Jahr 776 v. Chr., unter König Iphitos von Elis. Von diesem Zeitpunkt an fanden die Spiele alle vier Jahre statt, während deren im ganzen Land ein Gebot der Waffenruhe herrschte. Anfangs beschränkten sich die Wettkämpfe auf einen Stadionlauf, später wurden die Disziplinen erweitert. Den Siegern gebührte ein Kranz aus dem heiligen Ölbaum des Zeus. Heute zeugen die beeindruckenden Ruinen von der einstigen Pracht dieser Kultstätte.
Von Olympia aus führt die Straße landeinwärts über Krestena zum malerischen Bergdorf Andritsena, das an den Hängen des 1421 Meter hohen Lykaion-Gebirges liegt. Mit seinen alten Natursteinhäusern, den pittoresken Holzbalkonen, den gepflasterten Gassen und der zentralen Platia, auf der eine gewaltige Platane thront, strahlt das Dorf einen besonderen Charme aus.
Nicht weit von Andritsena führt eine Straße in südwestlicher Richtung durch Kiefernwälder in die karge Bergregion des Lykaion-Massivs. Auf 1130 Metern Höhe liegt hier der Apollon-Tempel von Bassai. Dieser anmutige Tempel wurde um 420 v. Chr. von den Bewohnern des nahegelegenen antiken Örtchens Phigalia aus Dankbarkeit für die Verschonung von einer Pest errichtet. Der Tempel wurde dem Gott Apollon Epikurios geweiht und von Iktinos, dem Architekten des Parthenons in Athen, entworfen. Heute wird der Tempel, geschützt vor Wind und Wetter, von einer großen Plane überdacht.
Die Küste der Region ist ein wahres Badeparadies mit langen, traumhaften Stränden, teils versteckt hinter Dünen und umgeben von Pinien- und Kiefernwäldern. Der Strand von Kalogria zieht sich kilometerweit bis zur Halbinsel Kyllini. Vom Hafenort Kyllini, von dem aus Fähren nach Zakynthos und Kefalonia verkehren, liegt in der Nähe das aus byzantinischen und fränkischen Elementen erbaute Kloster Vlachernon aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Auf der malerischen Strecke zwischen Kyllini und Loutra Kyllini erreicht man Kastro, wo auf einem Hügel die fränkische Festung Chlemoutsi thront. Die 1220 erbaute Burg ist trotz der Besetzungen durch Osmanen, Venezianer und Türken heute eine der besterhaltenen Burgen des Peloponnes.
Weiter südlich liegt der Kurort Loutra Kyllinis, bekannt für seine schwefelhaltigen Heilquellen, die bei Asthma, Rheuma und Hauterkrankungen Linderung versprechen. Obwohl der Ort selbst wenig idyllisch ist, bieten die ruhig gelegenen Quellen inmitten von Kiefernwäldern sowie der von Dünen gesäumte Sandstrand ein erholsames Erlebnis. Für längere Aufenthalte empfiehlt sich das nahegelegene kleine Örtchen Glyfa.
Elis – Antike Stätten, Heilbäder und fruchtbare Landschaften
Zurück auf der Hauptstraße von Patras nach Pyrgos führt eine Abzweigung bei Gastouni landeinwärts zu den Ruinen des antiken Elis, das in der Antike eine bedeutende Rolle spielte, da es für die Organisation der Olympischen Spiele zuständig war. Nicht weit entfernt endet die Straße am großen Pineios-Stausee, der in den 1960er Jahren erbaut wurde und die Wasserversorgung der fruchtbaren Schwemmlandebene sicherstellt.
Entlang kleiner Straßen Richtung Pyrgos erreicht man das Städtchen Amaliada, das im 19. Jahrhundert gegründet wurde und nach Pyrgos das wichtigste Handelszentrum der Region darstellt. Unweit von Amaliada liegen die sehenswerten Klöster Frankavilla und Agios Nikolaos.
Zurück auf der Hauptstraße gelangt man nach Pyrgos, der Hauptstadt von Elis. Die lebhafte Handelsstadt bietet zwar kaum touristische Attraktionen, jedoch zieht es viele Besucher in den nahegelegenen Fischer- und Hafenort Katakolo. Eingebettet in ein üppig grünes Hinterland, ist Katakolo mit seinen Tavernen, Cafés und Souvenirläden ein beliebter Ausflugsort. In der Agios-Andreas-Bucht nördlich von Katakolo lag einst der antike Hafen Phia, der jedoch durch ein starkes Erdbeben zerstört wurde und heute unter dem Meeresgrund liegt.

Olympia
Von Pyrgos führt die Küstenstraße durch fruchtbare Landschaften, die von den Flüssen Alfios und Neda gespeist werden, in den Süden der Region Elis. Besonders malerisch liegt hier der von Schilf und Pinien umgebene See von Loutra Kaiafas, ein bekannter Heilbadeort. Das schwefelhaltige Wasser, das aus zwei Grotten in den See fließt, soll heilende Kräfte besitzen. Der Legende nach wurde der Kentaur Nessos hier von einem giftigen Pfeil des Herakles getroffen, was den Geruch des Wassers erklärt. Doch nicht nur die Heilquellen ziehen Besucher an: Der wunderschöne, hinter Dünen gelegene Sandstrand lädt zum Sonnenbaden und Schwimmen ein.

Neda Peloponnese

Temple of Apollon
Messenien – Fruchtbare Ebenen, venezianische Festungen und die wilde Schönheit der Mani
Südlich von Elis beginnt die Region Messenien, eine der fruchtbarsten Regionen des Peloponnes. Sie umfasst den kleinen Finger und einen Teil des mittleren Fingers der Halbinsel und besticht durch eine grüne, hügelige Landschaft mit weitläufigen Weinbergen und Olivenhainen. Besonders bekannt sind die schwarzen Oliven aus Kalamata.
Entlang der westlichen Küstenstraße lohnen sich Abstecher zu den Stränden von Kalo Nero, Kyparissia und zur Navarino-Bucht bei Pylos, die besonders für die fotogene Voidokilia-Bucht bekannt ist. Diese halbkreisförmige Sandbucht, die von grasbewachsenen Dünen umgeben ist und sich nur durch einen schmalen Sund zum Meer hin öffnet, bietet einen spektakulären Anblick. Ein schmaler Pfad führt am nördlichen Ende der Navarino-Bucht zu dieser malerischen Bucht.
In der Höhe des Felsens kann man zudem die Nestor-Höhle sowie die Überreste der venezianischen Festung Paleo Kastro erkunden. Weiter nördlich liegt auf dem Berg Ano Englianos der mykenische Nestor-Palast, eine archäologische Stätte, die unter einem Schutzdach die Grundmauern und Fundamente zeigt. Besonders interessant sind die dort entdeckten Tontafeln mit Linear-B-Schrift, die erst im 20. Jahrhundert entziffert wurde.
Idyllisch um den „kleinen Finger“ des Peloponnes gelegen, sind die Orte Pylos, Methoni und Koroni mit ihren mächtigen Festungsanlagen und einladenden Strandbuchten. Entlang der malerischen Küstenstraße nach Kalamata laden kleine Fischerdörfer wie Finikounda und Agios Andreas mit lauschigen Plätzen zum Verweilen ein.
Ab Kalamata betritt man eine andere Welt – die Messenische Mani. Über der Küstenlandschaft thronen die Ausläufer des mächtigen Taygetos-Gebirges, dessen bewaldete Hänge mit kahlen Berggipfeln kontrastieren. Tiefe Schluchten wie die bei Kambos und flache Strände prägen die Gegensätze dieser Region. Die Kombination aus felsigen Höhen und dem nahen Meer verleiht der Landschaft eine einzigartige Spannung, die bei genauerem Hinsehen sanfte Schönheit offenbart.
Traditionelle Bergdörfer wie Kambos, Pigi, Platsa, Nomitsis und Thalames mit ihren Natursteinhäusern, kleinen byzantinischen Kirchen und malerischen Küstenorten wie Kardamili, Stoupa, Agios Nikolaos und Trahila spiegeln die vielfältige Schönheit dieser Region wider.
Lakonien und die Mani – Rauhe Schönheit, mystische Geschichte und bezaubernde Küstenorte
Die Region Lakonien, die sich weit ins Herz Arkadiens erstreckt und den „dritten Finger“ des Peloponnes bis hinunter zur Mani umfasst, bietet eine weite, abwechslungsreiche Landschaft. Je weiter man von der messenischen Mani gen Süden nach Itilo fährt, desto intensiver wird das Bild der eigentlichen Mani: schroffe Felsen, steile Küsten und karge Vegetation prägen das Bild.
In den Dörfern, die von den typischen Wohntürmen des 17. Jahrhunderts dominiert werden, spürt man die rauhe Vergangenheit der Region. Einst als Zufluchtsorte genutzt, sind viele dieser Türme verfallen, während andere – wie in Itilo, Areopoli und Vathia – liebevoll restauriert und für den Tourismus zugänglich gemacht wurden. Manche Dörfer wirken verlassen, überwuchert von Feigenkakteen, die ein letztes Lebenszeichen geben. Diese karge, unwirkliche Landschaft birgt jedoch faszinierende Geheimnisse und Entdeckungen.
Ein Highlight sind die Dyros-Tropfsteinhöhlen bei Pyrgos Dirou, die mit ihrem unterirdischen Labyrinth eine Reise in eine faszinierende Unterwelt bieten.
Die Straße entlang des „dritten Fingers“ bietet ein atemberaubendes Panorama: das Wechselspiel zwischen grauen, kahlen Bergzügen, goldgelben Küstenfelsen und türkisblauem Meer fasziniert immer wieder aufs Neue. Fischer- und Hafenorte wie Limeni, Mezapos, Gerolimenas oder an der Ostküste Kokkala, Kotronas und Ageranos laden mit ihren versteckten Badebuchten zu einer Pause ein.
Eine besondere Erfahrung bieten Wanderungen in der Mani. Nahtlos gehen die Ausläufer des Taygetos-Gebirges in das Sagias-Gebirge über, das bis zum Kap Tainaro, der Südspitze der Halbinsel Matapan, reicht. Wenige Kilometer südlich von Vathia liegt der malerische Fischer- und Hafenort Porto Kagio, eingebettet in eine bergumzäunte Bucht. Tavernen am Ufer laden dazu ein, die Stille und die Weite des Meeres zu genießen.
Von Porto Kagio führt der Weg weiter zur Südspitze Griechenlands. Unweit befinden sich die Überreste des antiken Ortes Psamathus, das Kloster Panagia und die mittelalterlichen Burgruinen von Porto Kagio. Auf einer Wanderung zur Südspitze passiert man die Bucht von Marmari, die laut griechischer Mythologie den Eingang zum Hades, der Unterwelt, beherbergte. Heute ist die Höhle nur wenige Meter tief und liegt versteckt hinter Bäumen. Am Kap Tainaro, auch als Kavos Matapas bekannt, erhebt sich ein einsamer Leuchtturm, der einen weiten Blick auf das Meer bietet.
Die Wanderungen durch die Mani führen oft an kleinen Bergdörfern wie Kitta vorbei, die mit Wegkapellen und ursprünglicher Atmosphäre zu überzeugen wissen.
An der Nordküste des „dritten Fingers“ liegt am lakonischen Golf das bezaubernde Hafenstädtchen Gythio, bekannt für seine Fischerboote, Yachten und Tavernen rund um den Hafen. Von Gythio aus ist es nicht weit zur mystischen Ruinenlandschaft von Mystras. Landeinwärts, nahe Sparta, liegt diese beeindruckende byzantinische Stadt an den Hängen des Taygetos-Gebirges. Byzantinische Kirchen, Klöster und verfallene Mauern bilden ein einzigartiges Ensemble. Von der Höhe des ältesten Bauwerks, der 1249 erbauten fränkischen Kastron, hat man einen spektakulären Ausblick auf die schneebedeckten Gipfel des Taygetos.
Am „letzten Finger“ des Peloponnes, an der Ostküste, liegt die malerische Stadt Monemvasia. Ein gewaltiger Fels ragt aus dem Meer, durch eine schmale Brücke mit dem Städtchen Gefyra verbunden. Die Stadt selbst liegt am Fuße des Felsens und ist nur durch ein Tor zugänglich. Autos sind hier nicht erlaubt. Innerhalb der Stadtmauern verbergen sich herrschaftliche Häuser, Kirchen und eine Moschee, die von byzantinischer, venezianischer und osmanischer Zeit zeugen. Ein Aufstieg zur Kirche Agia Sophia und weiter zur ehemaligen Burganlage bietet einen atemberaubenden Ausblick auf die romantische Unterstadt und die umliegenden Festungsmauern.
Weiter südwestlich liegt das Hafenstädtchen Neapoli, Ausgangspunkt für Fähren zu den benachbarten Inseln Elafonisos und Kythira. Die Straße führt weiter Richtung Kap Maleas, der südöstlichsten Spitze des „kleinen Fingers“. Landeinwärts gelangt man zu den Dörfern von Agios Nikolaos oder entlang der Ostküste zum reizvollen Bergdorf Velanidia mit seinen weißen Häusern und bunten Fensterläden.
Ein weiteres Highlight ist die Stadt Nafplio, oft als eine der schönsten Städte Griechenlands bezeichnet. Gelegen am Argolischen Golf, bezaubert sie mit ihren venezianischen und fränkischen Festungen, engen Gassen und malerischen Tavernen. Die Festung Palamidi, hoch über der Stadt, und der Strand von Karathona in einer idyllischen Sandbucht bieten sich für einen Tagesausflug an.
Wenige Kilometer von Nafplio entfernt liegt der touristisch erschlossene Badeort Tolo. In dem einst beschaulichen Fischerort spielt sich heute das Leben vor allem am langen Sandstrand ab. Sonnenschirme, Liegestühle, Tretboote und direkt ans Wasser gestellte Tavernentische prägen das Bild in der Hochsaison. Zudem bietet Tolo ein reges Nachtleben mit Bars und Diskotheken, das die Besucher anzieht.
Ein weiteres beliebtes Ausflugsziel in der Region ist das berühmte antike Theater von Epidaurus. Von Nafplio führt die Straße etwa 30 Kilometer quer über die Halbinsel, vorbei an Weinbergen, knorrigen Olivenbäumen und den von der Sonne goldschimmernden Felsen des Arachnäon-Gebirges. Das Theater, das im 3. Jahrhundert v. Chr. erbaut wurde, liegt eingebettet in einer sanften Hügellandschaft.
Jeden Sommer im Juli und August zieht es zahlreiche Besucher an, die auf den Kalksteinrängen die Aufführungen genießen und die besondere Freiluftatmosphäre erleben. Das Besondere des Theaters ist seine außergewöhnliche Akustik, die es ermöglicht, jedes Geräusch bis zum letzten Rangplatz klar und deutlich zu hören. Zusammen mit dem nördlich gelegenen Asklepios-Heiligtum, das der Seelenheilung in der Antike diente, bildete es ein Zentrum der Heilkunst. In der Antike wurde Krankheit als ein Ungleichgewicht der Seele angesehen, und das Heiligtum, dem Gott Asklepios geweiht, bot Raum für Muße, Bildung und Ruhe.
Unweit der antiken Stätte liegt in einer kleinen Bucht das Hafenstädtchen Palea Epidaurus. Entlang der Uferpromenade reihen sich kleine Hotels und Tavernen, die den Blick auf den malerischen Hafen mit seinen Fischer- und Segelbooten nicht stören, sondern vielmehr zum Verweilen einladen.
Argolis und Methana – Küstenidylle, traditionelle Dörfer und vulkanische Landschaften
Die Region Argolis ist nicht nur für ihre antiken Stätten bekannt, sondern bietet auch eine abwechslungsreiche Küstenlandschaft. Südöstlich von Tolo führt die Küstenstraße durch Zitrusplantagen, vorbei an einer langen Sandbucht, die sich bis zum Dörfchen Iria erstreckt. Von dort schlängelt sich die Straße landeinwärts durch Berge und kleine Dörfer, bevor sie erneut Richtung Küste führt.
Auf dem Weg nach Porto Heli liegt an einer idyllischen Bucht das verträumte Fischer- und Hafenörtchen Kilada. Schon am Ortseingang fällt der traditionelle Holzschiffbau der „Kaikis“ ins Auge. Am Hafen, wo Fischer ihre Netze ausbreiten und die Boote im Sonnenlicht sanft schaukeln, findet man einen Ort zum Träumen und Entspannen.
Porto Heli selbst liegt an einer tief eingeschnittenen Bucht an der Südküste. Der touristisch gut erschlossene Ort bietet zahlreiche Hotels, Souvenirläden und einen Hafen voller Boote und Yachten.
Die Küstenstraße, die sich entlang des türkisblauen Meeres schlängelt, führt zu herrlichen Buchten und reizvollen kleinen Orten. Besonders malerisch ist der Fischer- und Hafenort Ermioni, der sich auf einer Landzunge zwischen zwei Buchten erstreckt. Von hier aus verbinden Flying Dolphins den Ort mit der benachbarten Insel Hydra, deren malerischer Hafen immer einen Besuch wert ist.
Auch das an der Ostküste gelegene Hafenstädtchen Galatas ist ein Ausgangspunkt für Ausflüge zur nahegelegenen Insel Poros, die mit ihrer charmanten Architektur und dem entspannten Inselleben lockt.
Die Fahrt zur nordöstlich gelegenen Halbinsel Methana beeindruckt mit ihrer landschaftlichen Schönheit. Der Blick schweift über Buchten, Küstenfelsen und die Inseln im Saronischen Golf. Eine schmale, ansteigende Brücke führt hinüber auf diese vulkanisch geprägte Halbinsel, die von einem schwefelhaltigen Geruch durchzogen ist – ein Hinweis auf die heißen Quellen des bekannten Heilbadeortes Methana.
Eine Erkundung der umliegenden Dörfer am Fuße des 743 Meter hohen Methanon-Berges lohnt sich. Hier entdeckt man alte Burgen und kleine byzantinische Kirchen, die eine faszinierende Verbindung zwischen Natur und Geschichte schaffen.
In Loving memory of Gordula